Engere Netzwerke

DAAD/Martin Magunia

Dr. Erich Haratsch ist Präsident der DAAD Alumni Association of the USA

Welche Herausforderung die Alumni-Arbeit in den USA bedeutet, weiß Erich Haratsch, Präsident der DAAD Alumni Association of the USA.

Herr Dr. Haratsch, Sie kommen aus München, gingen 1999 als Student mit einem DAAD-Stipendium in die USA – und blieben dort. Heute arbeiten Sie als Managing Technologist bei Seagate Technology LLC. Wieso ist Ihnen die DAAD-Alumni-Arbeit wichtig?
Ich habe immer noch einen engen Bezug zu Deutschland und seiner Kultur – und den will ich auch nicht verlieren. Deshalb bin ich dem Alumni-Verein beigetreten. Außerdem wurde ich als Student vom DAAD gefördert und will jetzt etwas zurückgeben. Ich möchte Studierende bei ihren Auslandsvorhaben unterstützen, damit auch sie Erfahrungen machen können, die – wie es bei mir der Fall war – das Potenzial haben, ihr Leben zu verändern.

Welche Ziele haben Sie sich als Präsident der DAAD Alumni Association of the USA gesetzt?
Wichtig ist es immer, neue Mitglieder zu gewinnen. Es gibt etwa 7.000 Alumni in den USA, von ihnen sind rund 550 zahlende Mitglieder in unserem Verein. Wir wollen vor allem aktive Mitglieder werben, die sich einbringen. Außerdem wollen wir ein noch größeres Netzwerk knüpfen: innerhalb der Alumni in den USA und mit anderen Vereinen weltweit. Mit Newslettern, Workshops, Mitgliedertreffen und Reisen nach Deutschland sowie Kooperationen mit deutschsprachigen Organisationen wollen wir die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland stärken und Vorurteile abbauen.

Was ist die größte Herausforderung für die Alumni-Arbeit in den USA?
Unser zentrales „Problem“ ist die schiere Größe Nordamerikas. In den Metropolen New York City, Washington D.C. oder San Francisco sind wir gut aufgestellt und sehr präsent. Es ist aber eine echte Herausforderung, die anderen Regionen, vor allem im Süden und der Mitte des Landes, zu erreichen. Auch diese Gebiete haben viel Potenzial.

Wie wollen Sie diese potenziellen Mitglieder erreichen?
Ein gutes Mittel zur Akquirierung sind eigene Veranstaltungen: Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, politische Diskussionsrunden. Eines unserer renommiertesten Angebote ist „Sound Understanding“ in New York City, das jährliche Konzert des DAAD und unseres Alumni-Vereins. Dort stellen wir junge DAAD-Musikstipendiaten aus Deutschland vor, die im vergangenen Jahr an Musikschulen in den USA studiert haben. Ich hingegen habe in Elektrotechnik promoviert und würde auch gerne zu Technologiethemen Veranstaltungen anbieten. Wir sind ein fächerübergreifender Verein und das sollten wir auch zeigen.

Warum ist Ihnen ein Austausch zwischen den DAAD-Alumni-Vereinen in aller Welt wichtig?
Wir können viel voneinander lernen. Innerhalb der USA sind wir gut vernetzt: zum Beispiel mit der Fulbright-Organisation oder dem Goethe-Institut. Den Kontakt zu den anderen DAAD-Alumni-Vereinen müssen wir ausbauen. Deshalb war das diesjährige Treffen der weltweiten DAAD-Alumni-Vereine in Bonn wertvoll. Wir konnten mit den Kollegen anderer Länder wie Italien, Kanada, Madagaskar oder Japan über ihre Arbeit sprechen.

Was macht für Sie die Beziehung zwischen Deutschland und den USA aus?
Das Verhältnis zwischen den beiden Ländern ist in meinen Augen ein ganz besonderes. Deutschamerikaner gelten als die größte ethnische Bevölkerungsgruppe in den USA. Ich treffe immer wieder Amerikaner, die mir begeistert von ihren deutschen Wurzeln erzählen. Außerdem gibt es viele, die in Deutschland gelebt haben, weil sie oder ihre Eltern in den US-amerikanischen Streitkräften gedient haben und dort stationiert waren. Die beiden Länder sind politisch und wirtschaftlich enge Partner und stehen sich auch kulturell nah.

Interview: Christina Iglhaut

Der Beitrag ist zuerst erschienen in ,,LETTER'' (Das Magazin für DAAD-Alumni, Ausgabe 2/2019).

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