Berliner Künstlerprogramm

Blumenverkauf an einer Straße

Das Berliner Künstlerprogramm des DAAD ist eines der angesehensten Residenzprogramme für internationale KünstlerInnen und Kulturschaffende aus den Bereichen Bildende Künste, Film, Literatur sowie Musik & Klang.

Es zeichnet jährlich rund 20 herausragende Fellows mit Residenzaufenthalten in Berlin aus. Die Einladung ermöglicht es den Gästen, sich ohne Produktionsdruck ihrem künstlerischen Denken, Handeln und Forschen zu widmen. Begegnungen mit Kunst- und Kulturschaffenden vermitteln transdisziplinäre Impulse und stoßen wechselseitige Lernprozesse an.

Während und nach ihrer Zeit in Berlin unterstützt das Künstlerprogramm die Fellows dabei, Ausstellungen, Konzerte, Performances, Filmprojekte, Lesungen oder Publikationen zu realisieren. Aus der Zusammenarbeit mit seinen Gästen und Partnern entstehen neue Vorhaben, die in der daadgalerie sowie in weiteren Kultureinrichtungen in Berlin, deutschlandweit und auf internationaler Ebene präsentiert werden.

Mit seinen Alumni hält das Künstlerprogramm bleibende Verbindungen. Durch die Ermöglichung von Projekten aktueller wie ehemaliger Fellows setzt es international Zeichen für die Wertschätzung von kultureller Koproduktion und kritischer Auseinandersetzung mit unserer Gegenwart. Über sein Veranstaltungsprogramm und die digitalen Angebote schafft es einen Resonanzraum für die Praxis seiner Fellows und Alumni. Ihre Erzählungen, Bilderwelten und Klanggebilde laden das Publikum ein, seine ästhetischen und politischen Erfahrungshorizonte zu erweitern.

Seit seiner Gründung 1963 in Westberlin hat das Berliner Künstlerprogramm des DAAD einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der Kulturproduktion geleistet. Mit seiner institutionellen Geschichte, ihren Ausschlüssen und blinden Flecken, setzt es sich heute kritisch auseinander.  

Als Gastgeber, Förderer und Impulsgeber fühlt sich das Künstlerprogramm der Förderung von Diversität und dem Engagement gegen Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung verpflichtet. Es bietet Schutzräume für Kulturschaffende, deren Kunst- und Meinungsfreiheit gefährdet sind. Angesichts der Klimakrise ist es bestrebt, klimaneutrale Verhaltensweisen einzuüben und sein CO2-Aufkommen zu reduzieren.

Durch die Kontinuität seiner Arbeit trägt das Berliner Künstlerprogramm des DAAD dazu bei, die Vielstimmigkeit der Künste sichtbar zu machen und nachhaltig zu unterstützen.

Mit der Gründung der daadgalerie 1978 in West-Berlin hat das Berliner Künstlerprogramm einen Ort für Begegnungen zwischen den Fellows der verschiedenen Sparten und der Stadt etabliert, der bis heute den Angelpunkt der Aktivitäten des Programms in Berlin darstellt.
2017 zog die daadgalerie nach Kreuzberg, einem Stadtteil, der von Verdrängung ebenso gekennzeichnet ist wie vom aktiven Engagement für eine plurale, heterogene Stadt. Seit 2018 wurden auf den beiden Etagen des Gebäudes in der Oranienstraße neue Formen der Bespielung etabliert, im Austausch mit aktuellen und ehemaligen Fellows transdisziplinäre Formate eingeführt und Angebote für Kinder und junge Erwachsene des Stadtteils entwickelt. Das Programm der daadgalerie entsteht in enger Zusammenarbeit mit den Fellows, wie auch durch Kooperationen mit weiteren Kunstschaffenden, Festivals, Ausstellungshäusern und Hochschulen.